Für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit

„Brüder, zur Sonne, zur Freiheit, Brüder, zum Lichte empor!
Hell aus dem dunklen Vergangen leuchtet die Zukunft hervor.“

Dieses Lied der Arbeiterbewegung mögen am 1. Mai 1919 die Mitglieder des Arbeitervereins „Wiedersehn“, des Arbeiter-Turnvereins „Frisch auf“, des Arbeiter-Radfahrervereins „Grüner Stern“ und des ein Jahr zuvor gegründeten Ortsvereins der Sozialdemokratischen Partei auch hier in Senne II gesungen haben. Zu den Klängen der Familien-Kapelle des ehemaligen Militärmusikers Grünewälder ziehen sie nun, nach Beendigung des grausamen Weltkrieges und der Gründung der Republik voller Stolz auf die endlich gewonnene Demokratie von Dalbke zum Silgen-Sportplatz gegenüber der Gaststätte Eikelmann. Und voller Hoffnung auf eine bessere Zukunft schließt sich eine große Zahl von Gemeindemitgliedern diesem bedeutsamen Volksmarsch an.

Vorangetragen werden das Motto „Für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit“ und von Heinrich Strunk – genannt „der rote Strunk“ – die ganz neue schwarz-rot-goldene Fahne des Arbeitervereins. Dahinter schreiten die Vorsitzenden des Arbeitervereins Heinrich Bürmann, des Arbeiter-Turnvereins Fritz Schweinefuß, Fritz Niebuhr als Vorsitzender des Arbeiter-Radfahrervereins und Anton Schuck, der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins, – erstmals demonstrativ mit dem hohen Hut, dem Zylinder, der Kopfbedeckung freier Bürger seit der französischen Revolution.